Zwei Nächte, knappe drei Tage und drei Dreitausender stehen auf dem Zeitplan den Fabi und ich uns für unseren Zermatt – Aufenthalt zurechtgelegt haben.
Zermatt an sich hat etwas sonderbares; in dem autofreien Ort im Wallis in welchem sich ein Hotelkomplex an den nächsten reiht und sich tausende Touristen, vornehmlich Japaner, täglich durch die engen Gassen zwischen den Hotels und teuren Einkaufsstätten zwängen, wird im nächsten Moment eine Ziegenherde durch die überfüllte Hauptstraße getrieben – Heidi-Romantik trifft auf Massentourismus. Die Popularität des Ortes am Fuße des Matterhorn sorgt für ein hohes Preisniveau in der ohnehin schon teuren Schweiz; die Tage in Zermatt wollen also gut genutzt werden…
Auch am Anreisetag wollen Fabi und ich deshalb unbedingt noch biken; erst im Abendlicht starten wir in eine geniale Abfahrt. Der Trail ist nicht schwer, lädt ein das Gas stehen zu lassen und zaubert schnell ein breites Grinsen in unsere Gesichter. Das traumhafte Licht der letzten Stunden des Tages lässt uns aber doch immer wieder anhalten und die atemberaubende Kulisse für ein paar Aufnahmen nutzen.
Für den zweiten Tag haben wir eine Königstour ins Auge gefasst. Eine Abfahrt deren Start- und Zielpunkt durch eine Höhendifferenz von 1.800 Metern getrennt sind, die jedoch zunächst auch bergauf bewältigt werden muss. Kaum haben wir die letzten Häuser am Rande des Ortes hinter uns gelassen, ist an ein Fahren nicht mehr zu denken, zu steil und verblockt ist der Weg der uns dem Gipfel entgegen führt. Die Räder werden geschoben oder geschultert und langsam aber stetig nähern wir uns dem höchsten Punkt unserer Tour. Immerhin, der Weg sieht zumindest bergab gut fahrbar aus und die hart erkämpften Höhenmeter sind nicht umsonst.
Wir queren ein Schneefeld und erreichen den Gipfelaufbau, der sich aus dieser Perspektive fast senkrecht vor uns aufbaut. Auch auf den letzten Höhenmetern kommen wir gut voran und stehen bald am Gipfel.
Die ersten Meter der Abfahrt sind zugleich auch die forderndsten; das Gestein aus Schiefern und Gneisen bietet allerdings unglaublich viel Grip, hat schnell unser vollstes Vertrauen und macht auch den steilen Gipfelaufbau komplett fahrbar.
Nachdem wir das Schneefeld erneut queren wird die Abfahrt einfacher, aber dafür umso spaßiger. Alle Mühen des Aufstieges sind schnell vergessen und wir genießen jeden einzelnen der 1.800 Höhenmeter die uns zurück ins Tal führen.
Im Laufe des dritten Tages soll das Wetter schlechter werden, wir erkaufen uns einige Höhenmeter, tragen noch ein paar Hundert Höhenmeter unsere Bikes bergauf und stehen im Nu wieder auf über 3.400m. Die Abfahrt steht jenen der Vortage um nichts nach, ob der drohenden Niederschläge bleibt die Kamera aber die meiste Zeit im Rucksack und gemeinsam mit den ersten Regentropfen kommen wir in den Ort zurück. Dort holen wir noch rasch unser Gepäck, ehe es weiter geht nach Chamonix…
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